Die Energiepreiskrise & die Billiganbieter
Natürlich sind die meisten Kunden mit den hohen Preisen der Stadtwerke unzufrieden und fragen sich, warum andere Anbieter deutlich bessere Preise anbieten.
Gerade sogenannte Energiediscounter werben häufig mit unterdurchschnittlichen Preisen.
Aber Discounter haben i.d.R. kein Stromnetz zu unterhalten und liefern ausschließlich Strom und Gas. Die Mengen werden je nach Nachfrage tagesaktuell am Spotmarkt gekauft. Das ist ein hochspekulatives Geschäft. Ist der Preis günstig, lohnt sich das natürlich. Steigt der Preis aber sprunghaft an, wie wir das im letzten Jahr erlebt haben, kann das ein Unternehmen in die Insolvenz treiben. Bevor das passiert, wird bei den Discountern die Reißleine gezogen, die Kunden werden reihenweise gekündigt. Diese fallen dann in die Ersatzversorgung bei ihrem örtlichen Grundversorger. Das ist deutlich teurer, da die zusätzlichen Mengen kurzfristig am Markt beschafft werden müssen.
Der örtliche Grundversorger, also SWN, ist verpflichtet, in solchen Fällen die Kunden im Netzgebiet weiter zu versorgen. Er kann nicht einfach kündigen und auf bessere Zeiten warten. Das war besonders 2021/2022 geschehen. Daher schließen Stadtwerke langfristige Lieferverträge am Terminmarkt ab. Über das Jahr werden also immer wieder kleine Mengen gekauft, die am Ende einen hoffentlich konkurrenzfähigen Mischpreis bilden.